Die Raiffeisen Bank International setzt bei ESG auf die Bereiche „verantwortungsbewusster Banker“, „fairer Partner“ und „engagierter Bürger“
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Christine Würfel, Head of Group ESG & Sustainability Management, RBI
Was darunter im Detail zu verstehen ist, erklärt Christine Würfel, Head of Group ESG & Sustainability Management der RBI: „In unserem 3-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit hat der ,verantwortungsvolle Banker‘ den größten ESG-Impact. In diesen Bereich fallen unsere Produkte und die Finanzierung der Kund:innen, um deren eigene Transformation finanziell zu unterstützen.
“Dazu gleich ein paar Zahlen: Im Retail-Bereich gelten zehn Prozent der Finanzierungen als „grün“. Im Firmen- und institutionellen Kundengeschäft wurde im Geschäftsjahr 2024 der ESG-Anteil um 2,5 Milliarden (das entspricht einer Steigerung von 34 Prozent) im Vergleich zu 2023 auf rund 10 Milliarden Euro erhöht. Aufgesplittet entfallen davon 8,6 Milliarden Euro auf „grüne“ und 1,4 Milliarden auf soziale Themen.
Weiters wurden im Jahr 2024 in der Raffeisen KAG 25 Milliarden Euro in nachhaltigkeitsbezogene Fonds investiert.
Das „S“ in ESG
„Faire Partner“ betrifft wiederum die eigenen Mitarbeiter des Unternehmens, also den sozialen Bereich im ESG-Universum.
Christine Würfel führt im Gespräch mit ESG.Guide aus: „Wir bieten ein nachhaltiges und gesundes Arbeitsumfeld, in dem Talent, Gleichberechtigung, Bildung und Diversität gefördert werden; passende Berufs- und Entwicklungschancen werden geboten.“
Stichwort Gender-Gerechtigkeit: Die RBI AG hat es sich zum Ziel gesetzt bis 2026 die Frauenquote in Aufsichtsrat und Vorstand auf 30 Prozent zu erhöhen, derzeit sind es 25 Prozent. Der Anteil von Frauen im Aufsichtsrat, Vorstand und der zweiten Führungsebene beträgt bereits heute 35 Prozent.
Ebenfalls mit dem „S“-Bereich ist der ,engagierte Bürger‘ verbunden. Würfel dazu: „Wir leisten auch einen positiven Input an die Gesellschaft. Deshalb kooperieren wir mit vielen sozialen und Umwelt- Einrichtungen, pflegen Spendentätigkeiten und unterstützen unsere Mitarbeiter:innen dabei an ökologischen oder sozialen Projekten zu partizipieren.“
Kampf dem Klimawandel
Außerdem hat das im ATX notierte Unternehmen den unter anderem von der Pariser Klimakonferenz vorgezeichneten 1,5 Grad-Pfad eingeschlagen. Somit ist es erklärtes Ziel, die Treibhausgasemissionen im Unternehmenskreditportfolio bis 2030 um 27% zu senken. Würfel: „Diese nachhaltige Transformation kann nur zusammen mit unseren Kund*innen erzielt werden.“
Darüber hinaus wird eine Reduktion der Emissionen der eigenen Betriebsstätigkeit in Scope 1 und 2 um 42 Prozent angestrebt. Das betrifft (Scope 1) direkte Emissionen wie zum Beispiel die eigene Autoflotte, Heizung, Notstrom-Aggregate etc. Scope 2 umfasst wiederum zugekaufte Energie.
Wobei die Maßnahmen zur CO2-Reduktion von automatisierten Lüftungsanlagen (die Energie sparen helfen) über Solarpanelen am Dach bis zur Umrüstung der Automobilflotte auf E- und Hybridfahrzeuge reichen. „Als international tätiges Unternehmen sind die Maßnahmen vielschichtig und fallen an den jeweiligen Standorten unterschiedlich aus“, so Würfel.
Weiters stehen am Nachhaltigkeitsprogramm der RBI auch Maßnahmen im Bereich Finanzielle Gesundheit und Inklusion, wie z.B. Bildungsaktivitäten, etwa für Kinder und Jugendliche, die den vernünftigen – also nachhaltigen – Umgang mit dem lieben Geld lernen sollen. Dazu wird etwa das Computerspiel Minecraft eingesetzt. Auch nicht zu vergessen: Die Einrichtung von barrierefreien Filialen und Geldautomaten sowie Webseiten im Sinne der sozialen Inklusion.
Harald Kolerus, Wirtschaftsredakteur ([email protected])
RBI, ISIN: AT0000606306
Weitere Informationen zu österreichischen Unternehmen: ESG Handbook