Institutionelle Investoren optimieren die Rendite-Risiko-Relation und steigern das Nachhaltigkeitsniveau ihrer Portfolios
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Die Assetklasse Naturalkapital erfreut sich in den letzten Jahren eines stetig steigenden Nachfragebedarfs. Getragen wird dieser Bedarf insbesondere durch institutionelle Investoren, die diese Assetklasse nutzen um die Rendite-Risiko-Relation ihres Kapitalanlageportfolios zu optimieren und gleichzeitig das Nachhaltigkeitsniveau ihres Anlagebestandes zu steigern.
Mit Naturalkapitalinvestments lassen sich ideale Möglichkeiten finden, Impactmaßnahmen für Klima- und Umweltschutz umzusetzen, die in vielfältigen Kombinationen einen stärkeren Fokus auf Anlagerendite oder auf Nachhaltigkeitsimpact setzen.
Mit dem gestiegenen Anlagebedarf hat sich aber auch das Asset Manager Universum für Naturalkapital vergrössert. Bestehende Asset Manager erweitern ihre geographische Abdeckung sowie ihre Angebotspalette. Grund genug für investRFP aus Investorensicht bei diesen, oftmals global agierenden Asset Managern eine aktuelle Umfrage durchzuführen, um den Nachhaltigkeitsansatz, die derzeit möglichen Investmentopportunitäten sowie die geplanten Renditeniveaus zu analysieren.
Was sind Naturalkapitalinvestments?
Naturalkapital bezeichnet die natürlichen Ressourcen, Ökosysteme und Umweltdienstleistungen, die der Mensch für Leben und Wirtschaft benötigt.
Naturalkapitalinvestments sind Investitionen in diese natürliche Ressourcen und Ökosysteme (landwirtschaftliche Böden, Wasser, Wälder und Biodiversität) mit dem Ziel die Ökologie zu erhalten, die negativen Auswirkungen des Klimawandels zu verringern und gleichzeitig ein wirtschaftlich tragfähiges Investmentmodell zu verfolgen.
Grundsätzlich lassen sich umweltschonende Naturalkapitalinvestments einteilen in
- Nachhaltige Forstwirtschaft
- Regenerativen Ackerbau
- Ressourcenoptimierte Wasserwirtschaft (Wassernutzung, Wasserrecycling)
- Wiederherstellung von Ökosystemen (Nature-Based-Solutions) im Rahmen von Bewässerung ausgetrockneter Flächen und Moore, CO2-Bindungen oder der Erhöhung der Biodiversität
Argumente für Naturalkapital
Für institutionelle Investoren ergeben sich dabei klare Vorteile zur Hinzufügung dieser Assetklasse in ihr Anlageportfolio:
Naturalkapital bietet
- einen guten Diversifikationseffekt zu den klassischen Anlageklassen (relative Unkorreliertheit zu Renten- oder Aktieninvestments)
- langfristig stabile und regelmässig wiederkehrende Cash Flows durch die Acker- oder Waldbewirtschaftung (Verkauf von Agrarprodukten oder Holz sowie Pachteinnahmen)
- einen guten Inflationshedge mit tendenziell steigendem Substanzwert bei limitierten Bodenressourcen und stetig steigendem Ressourcenbedarf
Bei den großen Managementgesellschaften ergeben sich zudem Kostenvorteile durch Economies-of-scale in der operativen Bewirtschaftung der Investments.
Bei nachhaltiger Bewirtschaftung von Forstflächen oder Ackerland zeigt sich der umweltschonende Aspekt gegenüber konventioneller Anbauweise darin, daß keine Volumensmaximierung in Bezug auf Waldverdichtung oder Ackernutzung angestrebt wird, dafür aber im Zeitablauf robustere Wälder oder widerstandsfähigere Ackerböden entstehen, die die Umweltqualität erhöhen und wiederum zu höherem Substanzwert führen. Renditesteigernd wirken gleichwohl die Möglichkeiten zur CO2-Zertifikategenerierung im Rahmen von Aufforstungsprogrammen oder zusätzlichen Flächennutzungen z.B. für Solar- oder Windenergieanlagen.
Gleichwohl bleibt zu berücksichtigen, dass die Anlageklasse Naturalkapital nur als Langfristinvestment sinnvoll ist und ein sehr hohes Maß an Illiquidität aufweist.
Dementsprechend ist die Wahl des Asset Managers von überdurchschnittlicher Bedeutung in Bezug auf seine Erfahrung, Marktdurchdringung und seinen Geschäftsansatz.
Nachfolgend sind die bedeutendsten Asset Manager gemäß ihrem Managementexposure an Naturalkapital angegeben, die im Rahmen der Umfrage aufgelistet werden konnten.
Die Manager in der Übersicht noch ohne Gesamtexposure sind bereits erfahrene Manager, die sich mit neuen Investmentkonzepten oder neuen Managementstrukturen für diese Assetklasse anbieten.
Neben den direkten Investments in Ackerbau und forstwirtschaftliche Flächen lassen sich aber auch durch indirekte Investments (Private Debt/Private Equity/Listed Equity) in Unternehmen mit Naturalkapitalbezug, Nachhaltigkeitsimpacts und damit SFDR-Art. 9-Konformität bei Fondsinvestments erzielen.

Da die Assetklasse Naturalkapital sehr vielfältig geworden ist und sich die Investmentkonzepte teilweise deutlich unterscheiden, verweisen wir auf unsere separate Analyse zu diesen Managern mit entsprechenden Angaben zur Geschäftsstrategie, dem Nachhaltigkeitsansatz und den erwartbaren Renditen für das jeweilige Investment.
Autor: Hubert Langer, Sustainability Consultant
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