FNG-Siegel mit neuen Kategorien zu Transition und Nachhaltigkeit
10. Vergabe der FNG-Siegel: 222 Fonds erhalten Zertifizierung Regulatorische Dynamik führt zur Weiterentwicklung der bewährten Qualitätssicherung: Zwei neue Produktkategorien
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Glaubwürdigkeit und das Vorbeugen von Greenwashing mittels externer Zertifizierungen sind weiter gefragt. Auf der zehnten Vergabefeier des FNG-Siegels, dem Qualitätsstandard nachhaltiger Geldanlagen wurden 222 Finanzprodukte, die sich einer umfassenden Prüfung unterzogen haben, mit dem unabhängigen Gütesiegel ausgezeichnet. Beworben hatten sich 240 Fonds, ETFs und Vermögensverwaltungen.
87 Häuser, darunter fünf neue aus insgesamt 13 Ländern haben sich für das Gütezeichen entschieden. 18 der eingereichten Produkte konnten die Mindestanforderungen nicht erfüllen und erhielten kein Siegel (Übersicht zu ausgezeichneten Fonds).
„Artikel 8-Fonds machen innerhalb der EU-Offenlegungsverordnung weiterhin ein Sammelbecken aus. Darum ist es nicht verwunderlich, dass mehr als drei Viertel aller eingereichten Finanzprodukte für das Siegel aus diesem Bereich kommen, um sich mittels einer externen Due-Diligence als qualitativ wertvoll klar zu unterscheiden“, erklärt Roland Kölsch, der die FNG-Siegel übergab.
Und weiter führte er aus: „In Zeiten, in denen es mittlerweile mehr Fonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen gibt als konventionelle Fonds, ist das Risiko von Greenwashing nicht geringer geworden. Selbst die Produktanbieter vermarkten manche ihrer Artikel-8-Produkte gar nicht explizit als nachhaltige Geldanlagen. In diesem Umfeld bleibt es wichtig, eine gut gemachte nachhaltige Geldanlage anhand eines einfachen Gütezeichens zu erkennen. Das FNG-Siegel als etablierter Qualitätsstandard leistet genau das.“
Bei mehr als 11.000 Fonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen nach Artikel 8 der EU-Offenlegungsverordnung kommt dem FNG-Siegel eine wichtige Rolle als Glaubwürdigkeits-Filter zu.
Das Siegel beugt mit Mindestanforderungen Greenwashing-Vorwürfen vor und erlaubt mit darüberhinausgehenden Kriterien Differenzierung im Absatzmarkt – es gibt bis zu drei Sterne. So, wie bekannte Bio-Gütesiegel aus dem Lebensmittelbereich für einfache Wiedererkennbarkeit nachhaltiger Produkte sorgen, ist das FNG-Siegel seit 2015 ein wichtiges Siegel für Finanzprodukte, die Merkmale einer anspruchsvollen nachhaltigen Geldanlage erfüllen.
„Eine unabhängige Überprüfung der verschiedenen Anlagestile und die Analyse der oft komplexen Werkzeuge, mit denen Nachhaltigkeit in Finanzprodukten umgesetzt wird, ist gerade in Zeiten, in denen alle Anlegende auf dieses Zukunfts-Thema in der Finanzberatung angesprochen werden müssen, wichtig bei der Auswahl glaubwürdiger Finanzprodukte“, erläutert Prof. Dr. Timo Busch von der Universität Hamburg, der mit dem gemeinnützigen Wissenschaftsverein F.I.R.S.T. die Prüf- und Bewertungsarbeiten der qualitativ hochwertigen Zertifizierungsarbeiten unterstützt.
„Über dieses praxisorientierte und zugleich wissenschaftliche Know-how sind wir sehr froh“, kommentiert der Vorstandsvorsitzende des FNG e.V., Marian Klemm und führt weiter aus, „dass die jahrelange Zusammenarbeit uns auch ganz aktuell dabei hilft, die notwendigen Anpassungen im Sinne der fortschreitenden Regulatorik in der gewohnten fachlichen Begleitung und damit marktnah umzusetzen, um das FNG-Siegel zukunftsfester zu gestalten“.
Denn für die nächstjährige Zertifizierungsrunde wird das FNG-Siegel die im Rahmen der Überarbeitung der EU-Offenlegungsverordnung gemachten Empfehlungen zu Produktkategorien aufgreifen.
Eine erste Umfrage und zwei Stakeholder-Dialoge ergaben, dass zwei zusätzliche Ausprägungen im Sinne der Regulatorik über das bewährte FNG-Siegel hinaus ein marktnahes Angebot bereichern würde.
Konkret geht es um die Kategorie „Transition“ (wird grün bzw. nachhaltig) und „Sustainable“ (ist bereits grün bzw. nachhaltig). Damit soll ein Beitrag zur Vereinfachung der viel zu komplexen und nicht ineinandergreifenden bisherigen Regulatorik geleistet werden.
Eingeläutet wurde ein entsprechendes Konsultationsverfahren bis Ende Januar.
„Mit unserer Prüferfahrung von mittlerweile über 1.000 Nachhaltigkeits-Fonds bieten wir weiterhin als Sparring-Partner eine praxisnahe Qualitätssicherung an, die sich zukünftig über das bewährte FNG-Siegel hinaus auch auf die neuen Produktkategorien erstreckt, die sich aus der Regulatorik ergeben. Damit wird das FNG-Siegel weiterhin die Breite des Markts nachhaltiger Geldanlagen abdecken und als wertvolle Orientierungshilfe dienen“, so Kölsch von F.I.R.S.T.